Am 15. Mai 2018 hatte Frank Suppanz Paul Celans Gedichte für die Reihe Literatur im Loretto ausgewählt. Zu Gast und im Gespräch war Barbara Wiedemann.
Paul Celan (1920–1970) gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikern in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein bekanntestes Gedicht, die Todesfuge, die für das Grauen der nationalsozialistischen Vernichtungslager das Bild „schwarze Milch der Frühe“ prägte, war lange Zeit kanonische Schullektüre. Celan litt unter der Popularität dieses Gedichts, er suchte zeit seines Lebens nach einer Sprache, die nicht vereinnahmt werden kann, und gilt, was sein übriges Werk betrifft, als schwieriger, hermetischer Dichter. Doch erwächst seine Lyrik oft aus sehr konkreten Erfahrungen und Anlässen.
Barbara Wiedemann ist eine der ausgewiesensten Celan-Expertinnen. In Kürze erscheint die von ihr herausgegebene Neue kommentierte Gesamtausgabe der Gedichte Paul Celans. Die promovierte Literaturwissenschaftlerin hat einen Lehrauftrag an der Universität Tübingen und publiziert als Herausgeberin und Autorin zum Werk Celans. 2013 erschien ihr Buch „Ein Faible für Tübingen“. Paul Celan in Württemberg | Deutschland und Paul Celan.